Bericht 

Der 5. Deutsche AAL-Kongress im Rückblick  

So gut besucht wie noch nie

bcc, Berlin  31.01.2012 

Plenarsaal 

Auf dem 5. Deutschen AAL-Kongress in Berlin diskutierten in diesem Jahr über 800 Teilnehmer technische Lösungen für die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft. Zu den Themenschwerpunkten des Kongresses gehörten praktische Anwendungsszenarien im Bereich Arbeit und Pflege, Lösungen zur Verbesserung der soziale Teilhabe und Mobilität älterer Menschen, innovative Ideen und Konzeptstudien der Technik von morgen sowie die Erkenntnisse der technischen Forschung von heute. Der parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, MdB sprach bei der Kongresseröffnung im Hinblick auf AAL von einem "Schwerpunkt der Forschungsförderung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Viele der auf dem Kongress debattierten Themen finden sich in der im November 2011 vom Bundeskabinett beschlossenen "Forschungsagenda für den demographischen Wandel - Das Alter hat Zukunft" wieder. Sehr gut ergänzte sich die Vorstellung der neuen BMBF geförderten Forschungsprojekte mit den Schwerpunkten "Mobil bis ins hohe Alter" und "Assistierte Pflege" und die Plenarvorträge am 1. Kongresstag. Herr Mai, Mitglied des Vorstands der Fraport AG, sprach über Mobilität für ältere Menschen - eine interessante Frage, mit der sich inzwischen auch die großen Flughafenbetreiber der Welt befassen müssen. Wolfram Rohleder, Vorstandsvorsitzender der Johanniter-Unfall-Hilfe, sprach über die Einsatzmöglichkeiten intelligenter Technik im Sozialdienstleistungssektor. Er bezog sich hierbei nicht nur auf ambiente Technologien in den Wohnungen der Dienstleistungsnehmer, sondern auch auf den Einsatz technischer Assistenzsysteme zur Unterstützung des Pflegepersonals. Ralf von Baer, Geschäftsführer der Bosch Healthcare GmbH, betonte, dass der Zusammenschluss der Bosch Geschäftseinheiten Telemedizin und Haus-ServiceRuf die AAL-Ausrichtung der Unternehmensgruppe unterstreiche und Boschs Position als führender AAL-Technologieanbieter ausbaue. Die Podiumsdiskussion "Mit 60+ mitten im Arbeitsleben" drehte sich in diesem Jahr folgerichtig um die Herausforderung alternder Belegschaften.VDE Conference Service / Poster Session / Scitos

Nach einem geselligen Abend stellte der Kongressbeginn am zweiten Tag morgens um 8:30 Uhr eine Herausforderung dar. Der Spannungsbogen, den die Vortragenden mit ihren Beiträgen erzeugten, führte zu anregenden Diskussionen im Laufe des Tages. Gabriele Albrecht-Lohmar sprach über die Mensch-Technik-Interaktion als Entwicklungsmotor und Forschungsgegenstand in allen Bedarfsfeldern der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland. Arne Manzeschke stellte die Ergebnisse der Begleitfoschung zu ethischen Fragen im Bereich altersgerechte Assistenz-systeme vor, während Andreas Kruse den Gegenstand der Podiumsdiskussion am Vorabend nochmals aufgriff und zur Selbstreflexion des eigenen Altersbildes mahnte. Abschließend gab Wolfgang Wahlster einen Überblick zu den Erkenntnissen der AAL-Forschung der vergangen Jahre und über die wichtigsten Forschungsfragen der Zukunft.

Am zweiten Kongresstag fand auch wieder der Senioren-Technik-Tag statt. Viele interessierte Senioren und Seniorinnen testeten Assistenzsysteme und -geräte auf ihren Nutzen, ihre Benutzerfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit. Der Tag bot ihnen wieder einmal Gelegenheit, direkt mit Forschern und Entwicklern ins Gespräch zu kommen und eigene Wünsche und Anliegen zu formulieren, was bei den anwesenden Forschern, Technikern und Dienstleistern großen Anklang fand. Zum besten Produkt wurde kürten sie den GEWOS Bewegungssessel. Senioren-Technik-Tag
Verliehen wurde außerdem ein Best Paper Award. Dieser ging in diesem Jahr an Markus Haid, Ersan Günes, Thitipun Chobtrong, Mustafa Kamil und Moritz Münter für ihren Beitrag "Low-cost Vitaldatenmonitoring mit integriertem inertialgestütztem Personentracking".

Als bestes Poster wählten die Kongressgäste das Poster des iHomeLab von der Fachhoch-schule Luzern. Aliaksei Andrushevich, Rolf Kistler und Alexander Klapproth hatten mit ihrer Präsentation "Gebäudeintelligenz und menschliche Serviceinfrastrukturen als gemeinsame Basis für ein selbstbestimmtes Leben im Alter" knapp die Nase vor der Konkurrenz.

Energieeffizienzhaus-PlusNach der Preisverleihung ging der 5. Deutsche AAL-Kongress zu Ende. Einige Teilnehmer fuhren anschließend zur Besichtigung des Effizienzhaus-Plus in den Berliner Westen. Unweit des Zoologischen Gartens enstand das neue Modellprojekt im Rahmen der Bau- und der Elektromobilitätsforschung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und wurde am 7. Dezember 2011 feierlich eröffnet. Ab März wird eine echte Familie das Haus für 15 Monate bewohnen und auf Herz und Nieren prüfen.

Am Vortag des 5. Deutschen AAL-Kongresses zogen die begleitenden Workshops über 250 Teilnehmer an. Die Beiträge behandelten die Themen "Interoperabilität und AAL", "Technikgestütztes Wohnen in jedem Alter", "System- und Softwarearchitekturen für AAL und Personal Health" und "Gesten in der Mensch-Maschine-Interaktion".

Alle Vortragsfolien können Sie unter dem rechtsstehenden Link herunterladen.

Am Abend besuchten wir mit einer kleinen Gruppe von Kongressgästen die Filiale der GALERIA Kaufhof Berlin Alexanderplatz, die als erstes von 43 Kaufhäusern in Deutschland mit dem "Qualitätszeichen für generationenfreundliches Einkaufen" des HDE (Handelsverband Deutschland - Der Einzelhandel)  ausgezeichnet worden war. Die Unternehmensstrategie "Galeria für Generationen" ist vorbildlich im deutschen Einzelhandel und zielt darauf ab, für Kunden aller Altersklassen attraktiv zu sein und zu bleiben.

Weitere Informationen finden Sie unter Downloads + Links. 

 
 
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