Bericht 

Der 4. Deutsche AAL-Kongress im Rückblick 

Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort

bcc, Berlin  14.02.2011 

4. Deutscher AAL-Kongress 

Der gemeinsam von BMBF und VDE ausgerichtete Deutsche AAL-Kongress avancierte in den vergangen vier Jahren zum Leitkongress im Innovationsfeld „Assistenzsysteme im Dienste des Menschen“. Im Fokus des 4. Deutschen AAL-Kongresses standen die Märkte, in denen sich Produkte und Dienstleistungen zukünftig etablieren könnten und verschiedene Finanzierungsmodelle. Weitere Themenschwerpunkte des Kongresses waren die Vorstellung wegweisender Anwendungsbeispiele und praxisnaher AAL-Lösungen sowie die Präsentation und Diskussion neuster Entwicklungen und technischer Aspekte zur Unterstützung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit bzw. Unabhängigkeit hilfsbedürftiger Menschen. Daneben wurden weitere neue Aspekte wie Ethik und Datenschutz im Bereich AAL dank dem 4. Deutschen AAL-Kongress in den wissenschaftlichen Diskurs gehoben und in einigen Redebeiträgen der Kongressteilnehmer aufgegriffen sowie in den jeweiligen Sitzungen zu diesen Themengebieten und den anschließenden Diskussionsrunden bereits eingehend debattiert.

Inklusive den Workshops der Arbeitsgruppen Interoperabilität und Nutzerakzeptanz der BMBF/VDE Innovationspartnerschaft AAL nahmen 874 Personen am 4. Deutschen AAL-Kongress teil. Immerhin die Hälfte aller Teilnehmer nahm zum ersten Mal am Kongress teil.

Forscher und Entwickler, Hersteller und Anwender sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden nutzen den 4. Deutschen AAL-Kongress zu einem intensiven Meinungs-, Informations- und Wissensaustausch. „Er ist die perfekte Plattform für die Vernetzung aller Interessen“, erklärt der VDE Vorstandsvorsitzende Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer.

In diesem Jahr fand zum ersten Mal der Senioren-Technik-Tag unter dem Motto „Im Alter sicher und unabhängig leben“ statt. Er gab aufgeschlossenen Senioren die Chance, „smarte“ Assistenzsysteme und -geräte der Aussteller auf ihre Benutzerfreundlichkeit zu testen und sich ein Bild davon zu machen, welche Produkte und Dienstleistungen für ihren Alltag interessant sein könnten. Zusätzlich hatte diese Kernzielgruppe die Gelegenheit, direkt mit Forschern und Entwicklern ins Gespräch zu kommen und eigene Wünsche und Anliegen zu formulieren, was bei den anwesenden Forschern, Technikern und Dienstleistern großen Anklang fand.

Ein weiteres Highlight des diesjährigen Kongresses war der AAL-Schülerwettbewerb „Eine Frage der Technik“. Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 waren dazu aufgerufen, eigene Ideen für unterstützende Technologien im Alltag älterer Menschen zu entwickeln.

Gleich mit mehreren tollen Ideen bestachen die Siegerinnen des Wettbewerbs Marieke Jäger und Liesa Hirschmüller vom Humboldt-Gymnasium in Eichwalde: Unterhaltungsroboter, die Karten spielen, Kühlschränke, die von alleine einkaufen, Zeitungen die man nicht mehr selbst lesen muss sowie eine Tablettenbox, die einen an die täglichen Medikamente erinnert – diese guten Vorschläge sicherten den beiden jeweils einen brandaktuellen I-Pot touch.

Knapp dahinter die Zweitplatzierten Alexander Wehrmeyer und Henrik Schulz, die das Haus der Zukunft entworfen hatten, welches ältere Menschen vom Aufstehen bis zu Bett gehen unterstützen soll. Hier kann das Bett die Bettdecke selbst aufschütteln, ein Rollband befördert Menschen mit Gehbehinderungen über den Boden und kann gleichzeitig für körperlich fittere Menschen als Laufband genutzt werden, während der Haushaltsroboter den Rest erledigt.

David Szymanski belegte mit seiner Idee einer Uhr, die Körpertemperatur und Puls misst, die Werte zunächst an einen multifunktionalen Fernseher von dem fast der gesamte Haushalt bedient werden kann sendet und gegebenenfalls an den Hausarzt weiterleitet, den dritten Platz.

Begeistert von den vielen weiteren kreativen Vorschlägen der Schülerinnen und Schüler haben wir die Favoriten unserer Experten-Jury zusammengetragen. Sie finden diese rechts als PDF zum Download.

Unsere Schülerinnen und Schüler waren jedoch nicht die einzigen Preisträger des 4. Deutschen AAL-Kongresses. Das Poster Bewegungsmotivation oder „Kampf dem inneren Schweinehund“ von Stefanie Erdt, Eckehard Fozzy Moritz und Martin Strehler, (alle SportKreativWerkstatt GmbH), Thorsten Schulz (TU Münschen) und Matthias Struck (Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen) gewann den diesjährigen Best Poster Award.

Der Award für das beste eingereichte Paper ging an Stefan Goetze, Peter van Hengel, Jens Schröder und Stefan Wabnik vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie in Würdigung der Veröffentlichung und Präsentation "Erkennung und Klassifikation von akustischen Ereignissen zur häuslichen Pflege".

 
 
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