Bericht 

Die Wohnung als Gesundheitsstandort 

AAL-Innovationsabend während der MEDICA 2010

Düsseldorf  08.12.2010 

 

Bei ihrem Messerundgang am 17.11.2010 bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel  die MEDICA als „ein eindrucksvolles Schaufenster der Gesundheitswirtschaft. An Autos, an Maschinenbau, an Chemie denkt jeder, aber dass wir aber auch einen so führenden Platz in der Gesundheitswirtschaft haben, ist noch nicht überall bekannt. Vor dem Hintergrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und der demografischen Entwicklung ist es wichtig, dass diese Branche in den Mittelpunkt gestellt wird", erklärte sie in ihrer Rede unweit des VDE-Stands.

Vor demselben Hintergrund wird auch die Bedeutung altersgerechter Assistenzsysteme noch  nicht überall gleichermaßen wahrgenommen. Dies zu ändern, ist die vornehmliche Aufgabe der BMBF/VDE Innovationspartnerschaft AAL, die an jenem Tag zum AAL-Innovationsabend einluden. Etwa fünfzig Gäste aus Forschungseinrichtungen, technischer Industrie und Verbänden kamen an diesem Abend zusammen, um der Frage nach zu gehen wie aus einer Wohnung ein Gesundheitsstandort werden könne. Unsere Experten stellten sich dieser Frage und beantworteten sie vor ihrem persönlichen Erfahrungshintergrund.

Dass die Sozialwirtschaft zukünftig vor einer mehrdimensionalen Herausforderung stehen wird, stellt Udo Gaden vom Sozialwerk St. Georg e.V., Gelsenkirchen, klar. Dienstleistungen müssten bedarfsorientiert an die Nachfragewünsche angepasst und den ethischen Ansprüchen des Leistungsnehmers entsprechend erbracht werden. Zudem griff er die Frage auf, wie die Qualität der Assistenzprozesse im Hinblick auf die sich verschärfende Budget- und Personalsituation gewährleistet werden könne.

Dipl.-Ing. Martin Reich, scemtec automation GmbH, Velbert, folgte mit seinem Vortrag zu  assistierender Technik für den Notfall. Sein Unternehmen scemtec automation bietet mit seiner Produktreihe LOC.HOME-Monitoring-System eine ausgereifte technische Lösung, die die Lokalisierung von Personen und Gegenständen ermöglicht. Kombisensoren in allen Räumen einer Wohnung erfassen Temperatur, Bewegung und Helligkeit und melden Unregelmäßigkeiten im Tagesauflauf an Angehörige des Bewohners oder an einen professionellen Notrufdienst. Ebenso verfahren LOC Alarmsensoren bei Überschwemmung oder Rauchentwicklung und die LOC Bodenradaranlagen, die Stürze des Bewohners erfassen sollen.

Die vielleicht wichtigste Frage für die treibenden Kräfte hinter dem AAL Konzept ist: Wie rechnet sich das alles? Die mikro- und makroökonomischen Aspekte der intelligenten Wohnung als Gesundheitszustand beschrieb Prof. Uwe Fachinger von der Universität Vechta. Viele der elf Thesen des Delmenhorster Kreises, die den Abschluss seiner Präsentation bildeten, boten zündenden Gesprächsstoff im weitern Verlauf des Abends. Insbesondere seine Erkenntnisse über die Veränderung des Arbeitsmarkts, Exportmärkte und das Nachfragerverhalten privater Haushalte wurden am kalten Buffet heiß diskutiert.

Wir freuen uns über den erfolgreichen AAL-Innovationsabend auf der Medica und hoffen viele unserer Gäste auch auf dem vierten AAL Kongress am 25. und 26. Januar 2011 in Berlin begrüßen zu dürfen.
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Während der MEDICA findet Mittwoch, den 17. November 2010, von 18:00 - 20:30 Uhr ein AAL-Innovationsabend mit dem Titel

Die Wohnung als Gesundheitsstandort
Assistierende Technik * Dienstleistungen * Ökonomische Aspekte
 
statt.
 
Die Themen im Einzelnen:
 
    • Assistierende Technik für den Notfall
      Dipl.-Ing. Martin Reich, scemtec automation GmbH, Velbert
    • Bedarfsorientierte Dienstleistungen
      Udo Gaden, Sozialwerk St. Georg e.V., Gelsenkirchen
    • Ökonomische Aspekte
      Prof. Uwe Fachinger, Universität Vechta

Veranstaltungsort: Messe Düsseldorf, Eingang Nord, Raum 201

Nach den Beiträgen besteht die Möglichkeit des Austauschs bei einem kleinen Imbiss. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 
 
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